„Wir schließen nunmehr in unsere Nachhaltigkeitsstrategie den Betrieb, die Versicherungstechnik, die Kapitalanlage und das gesellschaftliche Engagement ein, entwickeln sie kontinuierlich weiter und erhöhen durch konkrete Initiativen die ganzheitliche Verbindlichkeit in diesem wichtigen Feld“, sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Der Vorstand beschäftigt sich regelmäßig mit dem Thema Nachhaltigkeit. Unser Ziel ist es, alle Geschäftsbereiche und Regionen, in denen wir tätig sind, zukunftsfähig aufzustellen. Als traditionsreiches und zugleich modernes Unternehmen stellen wir uns dieser wichtigen Aufgabe und begleiten den Transformationsprozess hin zu einer emissionsarmen und sozialverträglichen Wirtschaft.“
Um Emissionen gezielt reduzieren zu können, ermittelt Talanx in Deutschland seit 2019 ihren Corporate Carbon Footprint und hat den Grundsatz festgelegt: Kohlendioxidemissionen zu erfassen, zu reduzieren und den nicht vermeidbaren Ausstoß zu kompensieren. Ziel ist es, mittel- und langfristig die eigenen CO2-Emissionen weltweit deutlich zu reduzieren. Betriebsabläufe werden stetig auf ihren sorgsamen Umgang mit Ressourcen hin überprüft. Für die derzeit noch unvermeidbaren CO2-Emissionen werden Ausgleichszahlungen geleistet. Dafür unterstützt der Konzern zwei anerkannte Kompensationsprojekte mit einem Fokus auf nachhaltiger Forstwirtschaft in Brasilien und Uganda. Die Klimaneutralität im Betrieb soll in den nächsten Jahren sukzessive auf Konzerngesellschaften und Niederlassungen im Ausland ausgeweitet werden – zunächst in Europa, dann auch in weiteren Kernmärkten.
Neues ESG-Gremium auf Vorstandsebene
Im Underwriting entwickelt der Talanx Konzern seine Zeichnungspolitik beständig weiter und berücksichtigt zunehmend auch ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung). Im neuen „Responsible Underwriting Committee“ schafft das Unternehmen auf Vorstandsebene interne Transparenz über seine Annahme- und Zeichnungsrichtlinien. Durch den jüngsten Beitritt zu den Principles for Sustainable Insurance (PSI) erfolgt zugleich ein öffentliches Bekenntnis zu erhöhter Transparenz über ESG-Aspekte im Kerngeschäft des Versicherers. Dazu gibt Talanx fortan eine jährliche Stellungnahme ab, wie die vier PSI-Prinzipien umgesetzt werden. Zudem setzt sich Talanx im aktuell laufenden Geschäftsjahr verstärkt auch mit den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) auseinander und unterstützt die globale Initiative zur Unternehmensberichterstattung über klimabezogene finanzielle Chancen und Risiken.
Zu den Highlights des Nachhaltigkeitsberichts 2019 gehört, dass der Konzern grundsätzlich keine Risiken bei neu geplanten Kohlekraftwerken und -minen mehr zeichnet. Außerdem will er sich konsequent, aber verantwortungsvoll Stück für Stück aus kohlebasierten Risiken zurückziehen. Ab dem Jahr 2038 sollen sich keine Kohlekraftwerke und -minen mehr im Bestand befinden. Dieser Phase-out gilt ebenso für die Kapitalanlage: Talanx investiert grundsätzlich nicht mehr in Unternehmen, deren Umsatz und Erzeugungsanteil zu mehr als 25 % auf Kohle basiert. Neu aufgenommen wurde zudem das Ausschlusskriterium für Ölsande, das sowohl auf der Kapitalanlageseite als auch im Underwriting greift.
Kapitalanlage: Verstärkte Investition in klimafreundliche Infrastrukturprojekte
Auch in der Kapitalanlage schärft der Talanx Konzern auf Grundlage der Kriterien der Principles for Responsible Investment (PRI) zunehmend seinen ESG-Ansatz. Zum einen schafft das Unternehmen Transparenz über sein Anlagenportfolio. Zum anderen forciert es seine Investitionen in klimafreundliche und wirtschaftsfördernde Infrastrukturprojekte, beispielsweise als größter Investor bei der Finanzierung von zwei Solarparks im Süden Spaniens. Insgesamt hat der Konzern bis Ende 2019 rund 2,5 Mrd. EUR in erneuerbare Energien und Infrastrukturprojekte wie Krankenhäuser, Glasfaser usw. investiert. Halbjährlich unterzieht sich die Talanx einem sogenannten ESG-Screening eines externen Dienstleisters. Dieser überwacht alle handelbaren festverzinslichen Wertpapiere und Aktien der selbstverwalteten Kapitalanlagen des Konzerns.
„Durch unsere Investments und auch durch unser Underwriting haben wir als Konzern einen positiven Einfluss auf die Umwelt“, sagt Torsten Leue. „Wir arbeiten engagiert daran, unser Unternehmen in allen Bereichen nachhaltiger zu gestalten. Darum freue ich mich, dass HDI Sigorta in der Türkei und die HDI Global Insurance Company in den USA nun auch zum Kreis der Berichtsgesellschaften gehören.“
Im internationalen Konzernverbund wurden in 2019 darüber hinaus vielfältige Initiativen und Maßnahmen in allen Handlungsfeldern der Talanx Nachhaltigkeitsstrategie gestartet: So forciert beispielsweise die italienische Tochter, HDI Assicurazioni, ihr Engagement im Bereich nachhaltige Kapitalanlage. Das Investmentportfolio wird nun vollständig dekarbonisiert, also auf eine kohlenstofffreie Wirtschaft umgeschichtet. In zahlreichen Gesellschaften werden Versicherungsprodukte und Geschäftsprozesse digitalisiert. Bei HDI Frankreich etwa erfolgt die Schadensabwicklung papierlos, die Tochter Warta in Polen bewertet mithilfe Künstlicher Intelligenz den Schaden nach Autounfällen. In eigenen Gebäuden setzt die Talanx Gruppe verstärkt auf Energieeffizienz. Beispielsweise zieht die mexikanische HDI Gesellschaft demnächst in eine neue energiezertifizierte Zentrale ein.
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