„Wir sind insgesamt gut in das Jahr 2018 gestartet. Das erfreuliche Wachstum im Ausland zeigt die erfolgreiche Umsetzung unserer Diversifizierung außerhalb unseres Heimatmarktes. Aber auch in unserem Geschäft mit deutschen Privat- und Firmenkunden sind wir weiter auf einem guten Weg, die Profitabilität zu steigern. Trotz der Belastungen wegen des Orkansturms „Friederike“ und der Investitionen in die Modernisierung des Geschäftsbereichs sank die kombinierte Schaden-/Kostenquote unter 100 Prozent. Mit dem Ergebnis des ersten Quartals haben wir eine gute Ausgangsposition geschaffen, um unser Konzerngewinn-Ziel von rund 850 Mio. EUR zu erreichen“, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.
Die Großschadenbelastung der Talanx-Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 138 (153) Mio. Euro gesunken und blieb somit deutlich unter dem anteiligen Großschadenbudget von 242 Mio. EUR. Auf die Erstversicherung entfielen Großschäden in Höhe von 65 (19) Mio. EUR, auf die Rückversicherung in Höhe von 73 (134) Mio. EUR. Größter Schaden mit einer konzernweiten Belastung von rund 59 Mio. EUR war das Orkantief „Friederike“ in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht auf 97,0 (96,3) Prozent.
Das versicherungstechnische Ergebnis verschlechterte sich um 3,6 Prozent auf -430 (-415) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis lag bei 1,1 (1,0) Mrd. EUR. Der Anstieg geht auch auf höhere Realisate zur Finanzierung der Zinszusatzreserve im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland zurück. Talanx erzielte eine konzernweite Kapitalanlagerendite von 3,7 (3,5) Prozent. Beim EBIT betrug der Zuwachs 2,8 Prozent auf 592 (576) Mio. EUR. Alle Geschäftsbereiche bis auf die Industrieversicherung trugen zum EBIT-Wachstum bei. Das Konzernergebnis sank insbesondere durch negative Einmaleffekte im Zusammenhang mit der US-Steuerreform auf 218 (238) Mio. EUR.
Neben ihrem soliden Geschäftsergebnis weist die Gruppe auch eine gute Kapitalisierung auf. Ihre Solvency-II-Quote zum Jahresende 2017 liegt ohne Übergangsmaßnahmen bei komfortablen 206 (9M 2017: 190; Q1 2017: 194; 2016: 186) Prozent und somit oberhalb des Zielkorridors von 150 bis 200 Prozent.
Industrieversicherung: Prämienwachstum im Ausland
Im Geschäftsbereich Industrieversicherung stiegen die gebuchten Bruttoprämien um 2,2 Prozent auf 2.049 (2.004) Mio. EUR. Währungskursbereinigt betrug der Anstieg 5,6 Prozent. Das Wachstum kommt strategiekonform insbesondere aus dem Ausland, so aus den Niederlanden, Italien und Großbritannien. Der Selbstbehalt wuchs auf 60,3 (56,4) Prozent.
Das versicherungstechnische Ergebnis betrug -13 (19) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag bei 102,3 (96,5) Prozent. Ursächlich hierfür waren das volatile Abwicklungsergebnis sowie die Ergebnisbelastung in der inländischen Feuerversicherung.
Um 1,4 Prozent auf 68 (69) Mio. EUR sank das Kapitalanlageergebnis. Das gesunkene Zinsniveau für Neu- und Wiederanlagen konnte durch Private-Equity-Erträge kompensiert werden. Das EBIT ging nach den ersten drei Monaten auf 51 (80) Mio. EUR zurück. Der Beitrag zum Konzernergebnis sank aufgrund einer rückläufigen Versicherungstechnik sowie eines negativen Effektes durch die US-Steuerreform auf 31 (59) Mio. EUR.
Privat- und Firmenversicherung Deutschland: Gestiegener Beitrag zum Konzernergebnis
Das inländische Geschäft mit Privat- und Firmenkunden ist erfreulich in das Geschäftsjahr 2018 gestartet. Das EBIT stieg um 11,8 Prozent auf 38 (34) Mio. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis wuchs um 15,8 Prozent auf 22 (19) Mio. EUR.
Schaden/Unfallversicherung: EBIT trotz Frühjahrsstürme über Vorjahr
Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 2,8 Prozent auf 780 (759) Mio. EUR. Damit ist das Segment im ersten Quartal 2018 das sechste Quartal in Folge gewachsen. Zuwächse ergaben sich im Geschäft mit Firmenkunden und Freiberuflern sowie über die digitale Kfz-Strecke. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich auf 3 (-6) Mio. EUR. Die über der zeitanteiligen Planvorsorge liegende Belastung durch das Orkantief „Friederike“ in Höhe von rund 12 Mio. EUR konnte durch ein verbessertes Abwicklungsergebnis mehr als kompensiert werden. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote ging auf 99,0 (101,7) Prozent zurück. Bereinigt um die Kosten für das Modernisierungsprogramm KuRS verbesserte sich die kombinierte Schaden-/Kostenquote sogar auf 97,4 (99,2) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis ging auf 21 (25) Mio. EUR zurück. Gestiegen ist dagegen das EBIT auf 18 (13) Mio. EUR.
Lebensversicherung: EBIT nahezu unverändert
Im Segment Lebensversicherung gingen die Prämieneinnahmen in den ersten drei Monaten um 5,1 Prozent auf 1.088 (1.147) Mio. EUR zurück. Sowohl die Einmalbeiträge als auch die laufenden Beiträge waren rückläufig. Das Neugeschäft bei den Lebensversicherungsprodukten, gemessen am Jahresbeitragsäquivalent (APE), verringerte sich leicht auf 92 (94) Mio. EUR. Der Anteil der kapitaleffizienten und biometrischen Produkte blieb im ersten Quartal 2018 im Vergleich zur Vorjahresperiode stabil bei hohen 71 (71) Prozent. Im Rückgang des versicherungstechnischen Ergebnisses auf -467 (-416) Mio. EUR machte sich im Wesentlichen die Beteiligung der Versicherungsnehmer am Kapitalanlageergebnis bemerkbar. Dieses stieg um 12,4 Prozent auf 489 (435) Mio. EUR. Das EBIT blieb nahezu stabil bei 20 (21) Mio. EUR.
Privat- und Firmenversicherung International: Starkes Prämienwachstum in lokalen Währungen
Die gebuchten Bruttoprämien stiegen in den ersten drei Monaten um 0,9 Prozent auf 1.496 (1.483) Mio. EUR. Bereinigt um Währungskurseffekte betrug das Wachstum 4,8 Prozent. In lokalen Währungen trugen beide Zielregionen Europa und Lateinamerika zum Wachstum bei. In Lateinamerika wuchsen die Prämieneinnahmen dank einer gestiegenen Anzahl versicherter Fahrzeuge sowie höherer Durchschnittsprämien. Sowohl in Brasilien als auch in Mexiko konnten die Prämieneinnahmen in lokaler Währung gesteigert werden. In Europa kommt das Wachstum maßgeblich aus Polen durch den Anstieg der versicherten Fahrzeuge von 4,3 auf 5,1 Mio. bei konstantem Durchschnittsprämienniveau. In der Türkei erhöhte sich das Prämienvolumen währungskursbereinigt, vor allem getrieben vom Geschäft im Bereich Kfz-Versicherung.
Das versicherungstechnische Ergebnis stieg deutlich auf 15 (7) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 94,9 (96,6) Prozent. Positiv wirkten sich Maßnahmen zur Kostenoptimierung in Polen und Brasilien aus. Das Kapitalanlageergebnis stieg um 5,7 Prozent auf 92 (87) Mio. EUR. Beim EBIT war ein Anstieg um 11,1 Prozent auf 70 (63) Mio. EUR zu verzeichnen. Der Beitrag zum Konzernergebnis wuchs um 2,5 Prozent auf 41 (40) Mio. EUR.
Rückversicherung: Guter Beitrag zum Konzernergebnis
Der Geschäftsbereich Rückversicherung ist erfreulich in das Geschäftsjahr 2018 gestartet. In der Schaden-Rückversicherung kam sehr gutes Wachstum aus der traditionellen sowie der strukturierten Rückversicherung. In der Personen-Rückversicherung war die Geschäftsentwicklung im Rahmen der Erwartungen. Der Beitrag zum Konzernergebnis im Geschäftsbereich Rückversicherung stieg trotz eines negativen Einmaleffekts durch die US-Steuerreform unter dem Strich auf 139 (132) Mio. EUR.
Schaden-Rückversicherung: Moderate Großschadenbelastung
Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 27,1 Prozent auf 3,6 (2,8) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug das Wachstum 38,8 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis blieb stabil im Vergleich zur Vorjahresperiode bei 91 Mio. EUR. Die Großschadensituation entwickelte sich im ersten Quartal moderat. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag mit 95,9 (95,6) Prozent im Zielkorridor von unter 96 Prozent. Beim Kapitalanlageergebnis war eine Verbesserung auf 274 (250) Mio. EUR zu verzeichnen. Das EBIT stieg um 9,2 Prozent auf 344 (315) Mio. EUR.
Personen-Rückversicherung: Währungskursbereinigte Bruttoprämie über strategischem Ziel
Im Segment Personen-Rückversicherung wuchsen die Prämieneinnahmen um 2,0 Prozent auf 1,8 (1,7) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt lag der Zuwachs bei 9,2 Prozent. Das Kapitalanlageergebnis ging auf 123 (148) Mio. EUR zurück. Ein Anstieg um 7,0 Prozent konnte dagegen beim EBIT verzeichnet werden. Es notierte nach den ersten drei Monaten bei 92 (86) Mio. EUR.
Ausblick
Nach der positiven Entwicklung der Prämieneinnahmen im ersten Quartal, im Wesentlichen in der Schaden-Rückversicherung, erwartet die Talanx jetzt für das Geschäftsjahr 2018 einen Anstieg der Bruttoprämien – auf Basis konstanter Wechselkurse – von mehr als 5,0 Prozent. Die Kapitalanlagerendite sollte bei mindestens 3,0 Prozent liegen. Die Talanx strebt unverändert ein Konzernergebnis von rund 850 Mio. EUR an. Damit sollte die Eigenkapitalrendite im Jahr 2018 bei rund 9,0 Prozent liegen. Das Ergebnisziel steht unverändert unter dem Vorbehalt, dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und Großschäden innerhalb der Erwartungen bleiben. Ziel ist es, auch für das Geschäftsjahr 2018 einen Anteil von 35 bis 45 Prozent vom Konzernergebnis als Dividendenzahlung auszuschütten sowie die Dividende mindestens stabil zu halten.
in Mio. EUR | Q1 2018 | Q1 2017 1 | +/- |
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Gebuchte Bruttoprämien | 10.560 | 9.752 | +8,3 % |
Verdiente Nettoprämien | 6.989 | 6.698 | +4,3 % |
Kombinierte Schaden- und Kostenquote der Schaden-Erst- und -Rückversicherung 2 | 97,0 % | 96,3 % | +0,7%-Pkt. |
Kapitalanlageergebnis | 1.063 | 1.011 | +5,1 % |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 592 | 576 | +2,8 % |
Konzernergebnis (ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) | 218 | 238 | -8,4 % |
Eigenkapitalrendite 3 | 9,9% | 10,4% | -0,5%-Pkt. |
Haftungsausschluss
Diese Unternehmensmeldung enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf bestimmten Annahmen, Erwartungen und Ansichten des Managements der Talanx AG beruhen. Diese Aussagen unterliegen daher einer Reihe von bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereiches der Talanx AG stehen, beeinflusst die Geschäftsaktivitäten, die Geschäftsstrategie, die Ergebnisse, die Leistungen und die Erfolge der Talanx AG. Diese Faktoren bzw. ein Realisieren der Risiken und Ungewissheiten können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der Gesellschaft wesentlich von denjenigen Angaben abweichen, die in der zukunftsgerichteten Aussage ausdrücklich oder impliziert genannt worden sind. Die Talanx AG garantiert nicht, dass die den zukunftsgerichteten Aussagen zugrundeliegenden Annahmen frei von Irrtümern sind, und übernimmt dementsprechend keinerlei Gewähr für den Eintritt der zukunftsgerichteten Aussagen. Die Talanx AG übernimmt ferner keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.