Unternehmensmeldungen

Talanx Gruppe erzielt 2022 Rekord bei Prämien und Ergebnis

  • Bruttoprämien steigen um 17,4 Prozent auf 53,4 (45,5) Mrd. EUR, währungskursbereinigt um 13,2 Prozent
  • Höchstes Großschadenvolumen der Unternehmensgeschichte von 2,18 Mrd. EUR
  • Schaden-/Kostenquote infolge von Ukraine-Reserven und Hurrikan „Ian“ bei 98,9 (97,7) Prozent
  • Ergebnis von 1.172 (1.011) Mio. EUR trotz Großschäden
  • Eigenkapitalrendite mit 12,9 (9,6) Prozent deutlich über Vorjahr
  • Vorstand und Aufsichtsrat schlagen Hauptversammlung strategiekonform Dividendenerhöhung auf 2,00 (1,60) EUR je Aktie vor
  • Ergebnisausblick für 2023 von rund 1,4 Mrd. EUR(1) (nach IFRS 17/9) auf Kurs für Ziel von 1,6 Mrd. EUR(2) bis 2025

Die Talanx Gruppe hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Rekord bei den Beitragseinnahmen und beim Konzernergebnis abgeschlossen. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 17,4 Prozent auf 53,4 Mrd. EUR, währungskursbereinigt um 13,2 Prozent. Trotz Großschadenleistungen in Höhe von 2,18 Mrd. EUR, die vorwiegend auf Naturkatastrophen und die gebildeten Reserven in Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zurückzuführen sind, wuchs das Konzernergebnis um 15,9 Prozent auf einen Rekord von 1.172 Mio. EUR. Mit 12,9 (9,6) Prozent liegt die Eigenkapitalrendite deutlich über dem avisierten Mindestwert von 8,4 Prozent. Aufgrund dieser Entwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine deutliche Erhöhung der Dividende um 40 Cent auf 2,00 EUR je Aktie vor. Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet die Gruppe ein Konzernergebnis von rund 1,4 Mrd. EUR(1).

„Wir sind in einem stark veränderten Marktumfeld profitabel gewachsen, haben unsere sehr guten Ergebnisse nochmals gesteigert und unsere Resilienz bewiesen. Die Erstversicherung hat ihr Ergebnis ebenso wie die Rückversicherung gesteigert, vor allem das internationale Geschäft hat dazu erheblich beigetragen. Der Auslandsanteil an unseren Prämieneinnahmen liegt nun bei 83 Prozent, das sind 3 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor. Unsere klare Strategie auf Basis einer dezentralen, unternehmerischen Vertrauenskultur sowie unsere breite Diversifizierung zahlen sich einmal mehr aus. Dies zeigt sich auch daran, dass wir unsere ambitionierten Finanzziele bis 2022 alle übertroffen haben. So können wir trotz einer herausfordernden Marktlage optimistisch in die Zukunft blicken und unsere anspruchsvollen Ziele bis 2025 mit großer Zuversicht weiterverfolgen“, sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx Gruppe.

Einen deutlichen Anteil am guten Geschäftsverlauf hatte die Erstversicherung (Geschäftsbereiche Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland, Privat- und Firmenversicherung International) der Talanx Gruppe, indem sie ihren Beitrag zum Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr auf 541 (493) Mio. EUR gesteigert hat. Im Geschäftsjahr 2022 lag die kombinierte Schaden‑/Kostenquote der gesamten Gruppe bei 98,9 (97,7) Prozent. Dies ist vor allem auf die Ukraine-Reserven sowie die hohen Versicherungsleistungen infolge von Naturkatastrophen zurückzuführen. Für das Geschäftsjahr 2022 war ein Großschadenbudget von 1,8 Mrd. EUR geplant, was deutlich unter dem tatsächlichen Wert von fast 2,2 Mrd. Euro liegt. Für potenzielle Zahlungen an Kunden im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat die Talanx Gruppe insgesamt 367 Mio. EUR reserviert. Das Großschadenvolumen infolge von Naturkatastrophen beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 auf 1,5 Mrd. EUR – der höchste Wert in der Geschichte der stark wachsenden Gruppe. Davon entfielen 386 Mio. EUR allein auf den Hurrikan „Ian“.

Das Kapitalanlageergebnis lag im Wesentlichen aufgrund niedrigerer Abgangsergebnisse bei 3,7 (4,7) Mrd. EUR. Um 37,4 Prozent wuchs das operative Ergebnis auf 3,4 (2,5) Mrd. EUR, das Konzernergebnis stieg um 15,9 Prozent auf 1.172 (1.011) Mio. EUR.

Viertes Quartal: Deutliche Steigerung beim Konzernergebnis

Im vierten Quartal stiegen die gebuchten Bruttoprämien der Talanx Gruppe gegenüber der Vergleichsperiode um 13,6 Prozent auf 11,8 (10,4) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis legte um 70,0 Prozent deutlich auf -177 (-590) Mio. EUR zu, das Kapitalanlageergebnis lag bei 1.102 (1.241) Mio. EUR. Der starke Anstieg des operativen Ergebnisses auf 1.406 (615) Mio. EUR hing vor allem mit Portfoliomaßnahmen im Bereich der Kapitalanlage des Geschäftsbereichs Rückversicherung zusammen, die im vierten Quartal des Jahres umgesetzt wurden. Um 34,4 Prozent steigerte sich das Konzernergebnis auf 387 (288) Mio. EUR.

Jahresende 2022 bildet Übergang zu Strategiezyklus bis 2025

Mit Ende des Geschäftsjahres schließt die Talanx ihren Strategiezyklus bis Ende 2022 erfolgreich ab. Die 2018 gesetzten Ziele konnte sie trotz starker negativer externer Einflussfaktoren vollumfänglich erreichen: So lag die Eigenkapitalrendite für 2019 bis 2022 mit durchschnittlich 9,6 Prozent deutlich über dem Mindestziel von 800 Basispunkten über risikofreiem Marktzins. Ebenso hat die Talanx beim Gewinnwachstum je Aktie mit einer durchschnittlichen, jährlichen Wachstumsrate von 13,6 Prozent ihr Mindestziel von 5 Prozent übertroffen. Dasselbe gilt für die Ausschüttungsquote, bei der die Zielspanne von 35 bis 45 Prozent mit einem Durchschnitt von 45,2 Prozent erreicht wurde. Nun hat die Gruppe sich neue ambitionierte Ziele bis 2025 gesetzt: 25 Prozent Ergebnissteigerung gegenüber 2022, Eigenkapitalrendite gruppenweit über 10 Prozent sowie Dividendensteigerung auf 2,50 EUR bis 2025.

Industrieversicherung: Mittelfristziel bei Schaden-/Kostenquote fast erreicht

Der Geschäftsbereich Industrieversicherung steigerte die Prämieneinnahmen im Geschäftsjahr 2022 mit 17,9 Prozent deutlich zweistellig auf 8,9 (7,6) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug der Anstieg 12,9 Prozent. Das Wachstum erzielte der Geschäftsbereich maßgeblich in der Haftpflicht- und Sachversicherung sowie in den Specialty-Sparten. Neben dem Neugeschäft begründete sich das Wachstum auch auf Preisanpassungen, unter anderem inflationsbedingt. Die HDI Global Specialty setzte ihre Erfolgsgeschichte fort und wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 660 Mio. EUR auf Prämieneinnahmen von 3,1 Mrd. EUR. Das Commercial-Lines-Geschäft legte um 693 Mio. EUR zu. Aufgrund abnehmender Frequenzschäden sank die kombinierte Schaden-/Kostenquote der Industrieversicherung trotz erhöhten Großschadenvolumens und Inflationsauswirkungen strategiekonform auf 95,7 (98,7) Prozent. Damit steht der Geschäftsbereich kurz davor, seine mittelfristige Zielmarke von 95 Prozent deutlich früher zu erreichen. Hier zeigten sich die positiven Auswirkungen der Profitabilisierungsmaßnahmen seit 2019. Hohe Großschadenleistungen an Kunden, vor allem nach Naturkatastrophen wie den Hurrikans „Ian“ und „Fiona“ sowie dem Hochwasser in Australien, schlagen sich im Geschäftsverlauf mit 270 Mio. EUR nieder. Die Reservierungen für Schäden aus dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine betragen 36 Mio. EUR. Dass sich im vierten Quartal Wintersturm „Elliot“ mit knapp 17 Mio. EUR Schadenvolumen gering auswirkte, liegt auch an der konsequenten Restrukturierung des Sach-Portfolios. Das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs Industrieversicherung steigerte sich im Geschäftsjahr deutlich auf 252 (196) Mio. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis erhöhte sich auf 177 (143) Mio. EUR.

Im vierten Quartal stiegen die gebuchten Bruttoprämien gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich: um 18,2 Prozent auf 2,0 (1,7) Mrd. EUR, währungskursbereinigt um 13,5 Prozent. Die kombinierte Schaden‑/Kostenquote sank erheblich auf 93,1 (98,9) Prozent. Beim operativen Ergebnis wurde eine Steigerung auf 93 (46) Mio. EUR erzielt. Entsprechend erhöhte sich der Beitrag zum Konzernergebnis im vierten Quartal auf 64 (42) Mio. EUR.

Privat- und Firmenversicherung Deutschland: Zinsanstieg beeinflusst Lebensversicherungs-Segment positiv

Im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland gingen die Prämieneinnahmen mit 6,0 (6,2) Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr leicht zurück. Das operative Ergebnis lag bei 263 (286) Mio. EUR. Höhere Versicherungsleistungen nach Großschäden und inflationsbedingt höhere Schadenkosten trugen zu dieser Entwicklung bei. Das höhere Zinsniveau wirkte sich positiv auf die Lebensversicherungsaktivitäten aus. Außerdem sank das Kapitalanlageergebnis vor allem durch die nicht mehr notwendigen Realisate für die Zinszusatzreserve. Der Beitrag zum Konzernergebnis betrug 150 (161) Mio. EUR.

Segment Schaden/Unfallversicherung: Prämienwachstum in allen Sparten

Im Segment Schaden/Unfallversicherung erhöhten sich die gebuchten Bruttoprämien im Geschäftsjahr 2022 um 9,0 Prozent auf 1,7 (1,6) Mrd. EUR. Das Segment wuchs entsprechend der Strategie insbesondere im Geschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen und Freien Berufen um 13 Prozent. Außerdem trug der Beitragsanstieg in der Kfz-Versicherung sowie bei der Arbeitslosigkeitsversicherung deutlich zum Wachstum bei. Aufgrund eines erhöhten Abwicklungsergebnisses konnte die kombinierte Schaden-/Kostenquote trotz erhöhter Versicherungsleistungen nach Naturkatastrophen (Februar-Unwetter sowie Tief „Emmelinde“ im Mai) leicht auf 98,9 (99,2) Prozent gesenkt werden. Im Geschäftsjahr 2022 stieg außerdem die Schadenfrequenz im Kfz-Geschäft auf Vor-Pandemie-Niveau an. Zusätzlich beeinflusste die hohe Inflation die durchschnittliche Schadenhöhe stark. Vor allem aufgrund eines negativen Abgangsergebnisses sowie höherer Abschreibungen im Kapitalanlageergebnis ging das operative Ergebnis in der Berichtsperiode auf 70 (104) Mio. EUR zurück.

Im vierten Quartal steigerten sich die gebuchten Bruttoprämien im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,5 Prozent auf 273 (266) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag nach deutlichem Rückgang bei 95,9 (105,7) Prozent. Das operative Ergebnis verbesserte sich erheblich auf 34 (5) Mio. EUR, im Wesentlichen, weil das Vorjahr mit einem Restrukturierungsaufwand belastet war.

Segment Lebensversicherung: Anstieg im Biometriegeschäft der Bancassurance

Im Geschäftsjahr 2022 lagen die Beitragseinnahmen im Segment Lebensversicherung einschließlich der Sparbeiträge aus fondsgebundenen Lebensversicherungen bei 4,3 (4,6) Mrd. EUR. Ein Rückgang im Einmalbeitragsgeschäft beeinflusste diese Entwicklung maßgeblich. Gemessen in der international verwendeten Größe Jahresbeitrags­äquivalent (Annual Premium Equivalent, APE) lag das Neugeschäft mit Lebensversicherungsprodukten mit 425 (428) Mio. EUR in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Erfreulich entwickelte sich im Geschäftsjahr 2022 weiterhin der Absatz der fondsgebundenen Rentenversicherung CleverInvest. Betrachtet man die Beitragssumme dieser Verträge, dann beläuft sich diese mittlerweile auf über 1,2 Mrd. EUR. Da im Geschäftsjahr 2022 keine Finanzierung der sogenannten Zinszusatzreserve mehr notwendig war, ging das Kapitalanlageergebnis infolge eines geringeren Abgangsergebnisses deutlich zurück. Dennoch konnte das operative Ergebnis durch den Zinsanstieg am Kapitalmarkt um 5,9 Prozent auf 193 (183) Mio. EUR gesteigert werden.

Im vierten Quartal belief sich das Prämienvolumen im Segment Lebensversicherung auf 1.079 (1.271) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis ging auf 181 (431) Mio. EUR zurück. Dennoch erhöhte sich das operative Ergebnis auf 52 (47) Mio. EUR aufgrund der Entlastung durch die höheren Zinsen.

Privat- und Firmenversicherung International: Wachstum in allen Kernmärkten

Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International steigerte die gebuchten Bruttoprämien im Geschäftsjahr 2022 deutlich zweistellig um 15,9 Prozent auf 7,1 (6,1) Mrd. EUR. Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 22,1 Prozent betragen.

In der Region Europa stiegen die gebuchten Bruttoprämien gegenüber dem Vorjahr um 9,8 Prozent auf 5,0 (4,6) Mrd. EUR; währungskursbereinigt um 21,3 Prozent. Treiber dieser Entwicklung waren vor allem die infolge der hohen Inflation angepassten Prämien in der Türkei und das Prämienwachstum im Schaden/Unfallgeschäft bei der polnischen Warta. In der Region Lateinamerika erhöhte sich das Prämienvolumen um 34,4 Prozent deutlich auf 2,1 (1,5) Mrd. EUR, währungskursbereinigt um 24,3 Prozent. Das Wachstum stammt aus allen Kernmärkten des Geschäftsbereichs, vor allem jedoch aus Chile, wo die zwischen HDI Chile und der Staatsbank BancoEstado geschlossene und zu Jahresanfang in Kraft getretene Vertriebskooperation im Sachgeschäft mit einem Beitrag von 101 Mio. EUR deutlich positive Auswirkungen auf die Prämieneinnahmen hatte. Auch das Kraftfahrtgeschäft in Brasilien und Mexiko trug maßgeblich zum Prämienwachstum bei.

Gegenüber dem Vorjahr erhöht sich die kombinierte Schaden‑/Kostenquote der Schaden/Unfallversicherung und lag bei 97,5 (94,8) Prozent. Ursächlich hierfür sind die Auswirkungen der sehr hohen Inflation, insbesondere in der Türkei, sowie die Normalisierung der Schadenfrequenzen nach Ende der pandemiebedingten Ausgangsbeschränkungen. Unterjährige Preiserhöhungen, bessere Risikoselektion sowie Schadenmanagementmaßnahmen konnten dieser Entwicklung zu großen Teilen entgegenwirken.

Der Geschäftsbereich erzielte beim operativen Ergebnis ein deutliches Plus von 16,2 Prozent auf 341 (294) Mio. EUR. Während sich das gestiegene Zinsniveau in Polen, Italien und Chile und der dadurch bewirkte Anstieg des Kapitalanlageergebnisses positiv auswirkten, belastete die Entkonsolidierung der CiV Life in Russland das Geschäftsergebnis. Gegenläufig wirkten Ausgleichszahlungen, die im Zuge der Anpassung der Aktionärsstruktur bei der TU Europa in Polen vereinnahmt werden konnten. Der Beitrag des Geschäftsbereichs zum Konzernergebnis steigerte sich deutlich um 13,3 Prozent auf 214 (189) Mio. EUR.

Im vierten Quartal erhöhten sich die gebuchten Bruttoprämien mit 23,6 Prozent um nahezu ein Viertel auf 2,0 (1,6) Mrd. EUR. Die kombinierte Schaden-/ Kostenquote erhöhte sich auf 98,9 (96,2) Prozent. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das operative Ergebnis auf 95 (67) Mio. EUR verbessert. Auch der Beitrag zum Konzernergebnis stieg im vierten Quartal erheblich auf 74 (54) Mio. EUR.

Rückversicherung: Beitragseinnahmen steigen stark

Der Geschäftsbereich Rückversicherung konnte sein Wachstum im Geschäftsjahr 2022 mit einem Plus von 19,9 Prozent auf 33,3 (27,8) Mrd. EUR deutlich zweistellig steigern. Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 12,7 Prozent betragen. Insgesamt wirkten sich die erhöhten Versicherungsleistungen nach Großschäden auf den Geschäftsbereich aus. Die umfangreichsten Großschäden im Segment Schaden-Rückversicherung waren 2022 Hurrikan „Ian“, das Hochwasser in Australien sowie die Februar-Stürme in Europa. Auch die Reservierungen im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beeinflussten das Geschäftsergebnis. Im Segment Personen-Rückversicherung war die Corona-Pandemie zwar weiterhin ein starker Einflussfaktor; die rückläufige Bedeutung der Pandemie setzte sich aber über den Jahresverlauf kontinuierlich fort. Insgesamt belief sich das operative Ergebnis auf 2.500 (1.736) Mio. EUR(3); der Beitrag zum Konzernergebnis legte auf 707 (609) Mio. EUR(3) zu.

Segment Schaden-Rückversicherung: Prämienwachstum mit Plus von über 25 Prozent

Im Segment Schaden-Rückversicherung steigerten sich die gebuchten Bruttoprämien im Geschäftsjahr 2022 um 26,1 Prozent auf 24,2 (19,2) Mrd. EUR; währungskursbereinigt um 17,9 Prozent. Die Netto-Großschadenbelastung lag mit 1.706 (1.250) Mio. EUR deutlich über dem Vorjahresvolumen und überstieg das Großschadenbudget von 1,4 Mrd. EUR. Die Einzelgroßschäden mit den stärksten Auswirkungen waren im Geschäftsjahr 2022 Hurrikan „Ian“ (Nettobelastung von 322 Mio. EUR), die Überflutungen in Australien (233 Mio. EUR) sowie Wintersturm „Ylenia“ in Mitteleuropa im Februar (107 Mio. EUR). Die Schadenrückstellungen des Segments für mögliche Belastungen aus dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine betragen 331 Mio. EUR. Für die Dürre in Brasilien wurden 2022 für das Vorjahr aufgrund entsprechender Schadenmeldungen 106 Mio. EUR nachreserviert, für die Flut in Malaysia 54 Mio. EUR. Darüber hinaus lassen sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Segment Schaden-Rückversicherung mittlerweile besser quantifizieren: Hierbei stehen positiven Abwicklungen im Bereich Kredit, Kaution und politische Risiken Belastungen im Bereich Unfall- und Krankenversicherung in der Region Asien-Pazifik gegenüber. Vor diesem Hintergrund stieg die kombinierte Schaden-/Kostenquote entsprechend auf 99,9 (97,7) Prozent. Das operative Ergebnis stieg auf 1,8 (1,5) Mrd. EUR.(3)

Im vierten Quartal steigerten sich die gebuchten Bruttoprämien stark um 20,3 Prozent auf 4,8 (4,0) Mrd. EUR. Bei 101,4 (97,2) Prozent lag die kombinierte Schaden-/Kostenquote; das operative Ergebnis stieg erheblich auf 862 (445) Mio. EUR(3).

Segment Personen-Rückversicherung: Einfluss der Corona-Pandemie nimmt deutlich ab

In der Personen-Rückversicherung erhöhten sich die gebuchten Bruttoprämien im Geschäftsjahr 2022 um 5,8 Prozent auf 9,0 (8,5) Mrd. EUR. Bei unveränderten Währungskursen hätte das Wachstum 1,0 Prozent betragen. Die Corona-Pandemie wirkte sich im Verlauf des Geschäftsjahres zunehmend geringer auf das Segment aus und verursachte insgesamt noch Schäden von 276 (582) Mio. EUR. Das operative Ergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr auf 729 (216) Mio. EUR mehr als verdreifacht.

Im vierten Quartal stiegen die gebuchten Bruttoprämien um 3,6 Prozent auf 2,3 (2,2) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis steigerte sich erheblich und legte auf 293 (1,2) Mio. EUR zu.

Ausblick 2023: ambitionierte Zielsetzung trotz Unsicherheitsfaktoren

Im Geschäftsjahr 2023 wird die Talanx Gruppe erstmals Geschäftszahlen unter Anwendung von IFRS 17/9 vorlegen. Der sogenannte Versicherungsumsatz ersetzt dann die bisherige Kennzahl „Gebuchte Bruttoprämien“. Ein- und Auszahlungen von Sparkomponenten und Rückversicherungsprovisionen sind darin nicht mehr enthalten. Der Versicherungsumsatz umfasst ausschließlich die Vergütung für in der Berichtsperiode erbrachte versicherungsartige Dienstleistungen für die Versicherungsnehmer. Vor diesem Hintergrund erwartet die Gruppe einen Versicherungsumsatz von rund 42 Mrd. EUR. Das Konzernergebnis soll bei rund 1,4 Mrd. EUR(1) liegen und entspräche einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr im hohen einstelligen Prozentbereich. Bei der Eigenkapitalrendite visiert die Gruppe strategiekonform einen Mindestwert von 10 Prozent an.

Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 steht, wie gewohnt, unter dem Vorbehalt, dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und Großschäden innerhalb der Erwartungen bleiben. Der Krieg Russlands in der Ukraine, die angestiegene Inflation und die damit korrespondierenden Anpassungen der Geldpolitik der Zentralbanken stellen maßgebliche Unsicherheitsfaktoren für das laufende Geschäftsjahr dar.

(1) Diese Erwartung steht unter dem Vorbehalt, dass Großschäden das Großschadenbudget nicht überschreiten, keine Turbulenzen auf den Kapitalmärkten und keine wesentlichen Währungsschwankungen auftreten. Ferner kann das erwartete Konzernergebnis im Hinblick auf die Anwendung des neuen Bewertungsstandards IFRS 9 für die Bewertung von Kapitalanlagen besonderen Schwankungen unterliegen.

(2) Für das Jahr 2023 erwartet die Talanx Gruppe aufgrund der Erstanwendung von IFRS 17 einen positiven Konzernergebniseffekt von rund 100 Mio. EUR gegenüber der ursprünglichen Ergebnisprognose in Höhe von 1.050 bis 1.150 Mio. EUR für das Ausgangsjahr 2022. Zur Vereinfachung der Rechnung wird das Mittelfristziel bis 2025 vom oberen Ende der Spanne der Konzernergebnis-Prognose 2022 plus dem positiven Ergebniseffekt in Höhe von rund 100 Mio. EUR, also von einem Startpunkt von 1.250 Mio. EUR, abgeleitet.

(3) Hier ergaben sich unter anderem positive Effekte sowohl aus der Veräußerung des Aktienbestandes als auch aus der Einbringung von Beteiligungen im Bereich Private Equity in ein Gemeinschaftsunternehmen. Dem standen realisierte Verluste aus der Umschichtung festverzinslicher Anlagen in höher verzinste Titel gegenüber, wodurch die Rendite aus der Neu- und Wiederanlage gestärkt werden konnte.

Eckdaten der Ergebnisrechnung der Talanx Gruppe, GJ 2022, konsolidiert (IFRS)

in Mio. EUR
2022
2021
+/-
Gebuchte Bruttoprämien
53.431
45.507
+17,4 %
Verdiente Nettoprämien
44.722
37.863
+18,1 %
Kombinierte Schaden- und Kostenquote
der Schaden-Erst- und -Rückversicherung 1
Unter Berücksichtigung des Depotzinsergebnisses.
98,9 %
97,7 %
+1,2 %-Pkt.
Kapitalanlageergebnis
3.700
4.718
-21,6 %
Operatives Ergebnis (EBIT)
3.372
2.454
+37,4 %
Konzernergebnis (ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter)
1.172
1.011
15,9 %
Eigenkapitalrendite 2
(Annualisiertes) Periodenergebnis ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter zu durchschnittlichem Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.
12,9 %
9,6 %
+3,3 %-Pkt.
  1. 1) Unter Berücksichtigung des Depotzinsergebnisses.
  2. 2) (Annualisiertes) Periodenergebnis ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter zu durchschnittlichem Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.

Eckdaten der Ergebnisrechnung der Talanx Gruppe, Q4 2022, konsolidiert (IFRS)

in Mio. EUR
Q4 2022
Q4 2021
+/-
Gebuchte Bruttoprämien
11.769
10.357
+13,6 %
Verdiente Nettoprämien
12.064
10.096
+19,5 %
Kombinierte Schaden- und Kostenquote
der Schaden-Erst- und -Rückversicherung 1
Unter Berücksichtigung des Depotzinsergebnisses.
99,6 %
98,0 %
+1,6 %-Pkt.
Kapitalanlageergebnis
1.102
1.241
-11,2 %
Operatives Ergebnis (EBIT)
1.406
615
+128,8 %
Konzernergebnis (ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter)
387
288
+34,4 %
Eigenkapitalrendite 2
(Annualisiertes) Periodenergebnis ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter zu durchschnittlichem Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.
20,9 %
10,8 %
+10,1 %-Pkt.
  1. 1) Unter Berücksichtigung des Depotzinsergebnisses.
  2. 2) (Annualisiertes) Periodenergebnis ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter zu durchschnittlichem Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.

Haftungsausschluss

Diese Unternehmensmeldung enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf bestimmten Annahmen, Erwartungen und Ansichten des Managements der Talanx AG beruhen. Diese Aussagen unterliegen daher einer Reihe von bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereiches der Talanx AG stehen, beeinflusst die Geschäftsaktivitäten, die Geschäftsstrategie, die Ergebnisse, die Leistungen und die Erfolge der Talanx AG. Diese Faktoren bzw. ein Realisieren der Risiken und Ungewissheiten können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der Gesellschaft wesentlich von denjenigen Angaben abweichen, die in der zukunftsgerichteten Aussage ausdrücklich oder impliziert genannt worden sind. Die Talanx AG garantiert nicht, dass die den zukunftsgerichteten Aussagen zugrundeliegenden Annahmen frei von Irrtümern sind, und übernimmt dementsprechend keinerlei Gewähr für den Eintritt der zukunftsgerichteten Aussagen. Die Talanx AG übernimmt ferner keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.