Konzernthemen

Wir versichern die Hoffnung

In vielen Ländern der Welt starten die Impfungen gegen Covid-19. HDI hat rund ein Drittel aller Ärztinnen und Ärzte in Deutschland versichert – für ihren Impf-Einsatz in den eigenen Praxen oder in Impfzentren. Eine davon ist Inga Goetze. Wir haben sie nach ihrem ersten Tag im Impfzentrum angerufen.

Corona-Impfzentrum

In umgebauten Messehallen lassen sich die ersten Menschen gegen Covid-19 impfen. (Foto: Alamy)

Es gibt wohl kaum einen Ort, der die Wirklichkeit besser beschreibt als diese umfunktionierte Messehalle: Wo sonst Unternehmen aus der ganzen Welt zum bunten Schaulaufen antreten, da nahmen an diesem Montag mehrere hunderte Menschen auf Stühlen Platz – in Jacken und Wollmützen gehüllt – und warteten. Warteten, bis sie an der Reihe waren, um sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Und mittendrin: Inga Goetze. Die junge Assistenzärztin ist eine von rund einem Dutzend Ärztinnen und Ärzten, die an diesem Tag in einem deutschen Impfzentrum im Akkord über 700 Menschen impfen, die als besonders gefährdet gelten.

Freiwillig gemeldet

Schon im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte sich Inga Goetze freiwillig gemeldet. Als noch gar nicht abzusehen war, dass es einen Impfstoff geben würde. „Ich habe das große Bedürfnis, mich einzubringen“, sagt sie. „Das ist eine Notsituation und ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, zu helfen.“

Persönlicher Ruhm ist ihr fremd und deshalb möchte sie nicht unter ihrem echten Namen erzählen, wie sie da nun saß in ihrer Kabine. Von den Decken leuchteten die Messelampen. Mit FFP2-Maske wartete sie hinter einer Plexiglasscheibe, Desinfektionsmittel griffbereit. Sie war an diesem Tag für die Beratungsgespräche eingeteilt, die alle Wartenden in Anspruch nehmen können, bevor sie die Spritze bekommen. Die Menschen haben Fragen: Wie wirkt der Impfstoff? Ist der schnellen Entwicklung zu trauen? Und ist es wirklich ein Impfstoff oder doch etwas anderes? Die Mythen aus sozialen Netzwerken, sie landen auch in Inga Goetze’s Kabine.

Impfzentrum-Illustration

Illustration: gutentag-hamburg.de

HDI versichert Impf-Einsätze

Für ihren Einsatz im Impfzentrum ist die 35-Jährige bei HDI versichert. Wie so viele andere Ärzte in Deutschland auch. HDI zählt derzeit über 125.000 Verträge im Bereich der Berufshaftpflicht für Mediziner – das sind rund ein Drittel aller Ärzte in Deutschland. Im Bereich der niedergelassenen Ärzte beansprucht HDI die Marktführerschaft.

Für das Impfen in ihrer eigenen Praxis sind die Ärzte über die Berufshaftpflichtversicherung abgesichert. Allerdings erweiterte HDI die bestehende Deckung für alle bei ihm versicherten Ärzte, die nicht den vollumfänglichen Schutz der Berufshaftpflicht genießen – kostenlos. Dazu zählen etwa in Praxen oder Kliniken angestellte Ärzte, aber auch Mediziner im Ruhestand oder in Elternzeit, die meist nur über einen Basis-Berufshaftpflichtschutz verfügen. Damit ist es ihnen beispielsweise möglich, in einem Impfzentrum zu arbeiten. Davon können auch alle Mediziner profitieren, die bislang nicht bei HDI versichert waren. „Wir wollen die Ärzte nicht im Regen stehen lassen“, sagt Carsten Lutz, Leiter Produktmanagement Haftpflicht Heilweisen. „Es müssen Millionen Menschen in kurzer Zeit geimpft werden. Da braucht das Land jeden, der das machen kann.“ Auch ein Dutzend Impf- und Corona-Testzentren erhalten derzeit Versicherungsschutz von HDI.

Licht am Ende des Tunnels

Die Ärzte sind das letzte Glied in einer Impfkette, die durch die Versicherungsbranche finanziell gedeckt ist. Ohne sie im Rücken könnten die Pharmaunternehmen keine Impfstoffe entwickeln, sie testen, lagern, verkaufen oder transportieren – und Ärzte nicht impfen. Oder anders gesagt: Die Branche versichert die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie.

HDI Global etwa hat die Probanden bei klinischen Tests der Impfstoffe versichert. Darüber hinaus übernehmen Staaten eine Absicherung der impfstoffbezogenen Risiken. Die Hersteller haben darauf gedrungen, dass sich die Länder an möglichen Haftungsansprüchen beteiligen, weil die Versicherer nicht das Risiko womöglich erst in Jahren auftretender Nebenwirkungen tragen können oder wollen. Talanx beteiligt sich hier aber dennoch an der Gemeinschaftsaufgabe, indem der Konzern leichter kalkulierbaren Versicherungsschutz zum Beispiel für Produktionsfehler beim Impfstoff anbietet.

Im vergangenen Jahr lag der Fokus größtenteils noch anders: Die Talanx Gruppe sprang ihren Kunden vor allem beim Abfedern der Corona-Schäden zur Seite: Tanzstudios, Schwimmbäder und Gastronomien in Deutschland erhielten Zahlungen aus der Betriebsschließungsversicherung, Veranstalter bekamen finanziellen Ausgleich für ausgefallene Events. Die Hannover Rück beglich Schäden durch Übersterblichkeit in der Lebens-Rückversicherung. 1,5 Milliarden Euro coronabedingte Schadenzahlung flossen 2020 an die Kunden des Konzerns. Corona-Schäden wird es auch in diesem Jahr geben. Doch das Licht am Ende des Tunnels, es ist da.

Corona-Impfzentrum-Kabinen

(Foto: Alamy)

Schwierige Gespräche

Inga Goetze ist ein Teil der Hoffnung. Ihr erster Tag im Impfzentrum flog nur so an ihr vorbei. „Ich habe um zwei Uhr nachmittags angefangen und das erste Mal wieder um halb sechs am Abend auf die Uhr geschaut. Da habe ich mich gewundert, wie spät es schon ist“, erzählt sie. Wie viele Menschen sie beraten habe, könne sie nicht mehr genau sagen. Es waren allein bei ihr Dutzende. Ab und an gab es auch schwierige Gespräche: Wenn etwa der Ehepartner erst Wochen später an der Reihe ist, weil er nicht zur ersten Gruppe gehört, die geimpft wird. „Die Menschen sind verzweifelt, weil sie den Tod des anderen fürchten“, sagt Inga Goetze. Weil sie nicht wissen, wie sie ihr eigenes Leben in diesem Alter bestreiten sollen, wenn der helfende Partner nicht mehr da ist. Zuhören, Trost spenden, Mensch sein. Auch das gehörte zu Inga Goetzes erstem Tag im Impfzentrum. „Es war ein schönes Gefühl, dort zu arbeiten und zu helfen. Jetzt ist ein Ende der Pandemie in Sicht ist und ich konnte aktiv dazu beizutragen.“