Unternehmensmeldungen

Talanx mit deutlichem Wachstum und solidem Ergebnis im ersten Quartal

  • Gebuchte Bruttoprämien: 8,5 Mrd. Euro (+11 Prozent)
  • Zuwächse in allen Geschäftsbereichen
  • EBIT bei 516 (Vj.: 538) Mio. Euro
  • Konzernergebnis mit 203 (206) Mio. Euro stabil
  • Solide Kapitalbasis trotz Belastung aus IAS 19
  • Konzern bekräftigt Ausblick für das Gesamtjahr

Die Talanx-Gruppe hat im ersten Quartal 2013 das Bruttoprämien-volumen in allen Geschäftsbereichen gesteigert und ein stabiles Ergebnis auf hohem Niveau erzielt. Durch die im Vorjahreszeitraum noch nicht konsolidierten Akquisitionen in Polen sowie solides organisches Wachstum stiegen die gebuchten Bruttoprämien im Berichtszeitraum um 11 Prozent auf 8,5 (Vorjahr 7,6) Mrd. Euro. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich angesichts geringerer Großschäden auf 95,0 (96,4) Prozent. Den deutlichen Verbesserungen in der Versicherungstechnik in den meisten Segmenten stand eine erwartete Verringerung des Kapitalanlage-ergebnisses entgegen. Hier entfielen Sondereffekte aus unrealisierten Gewinnen, die das Vorjahresquartal positiv beeinflusst hatten. Dennoch lag das operative Ergebnis (EBIT) mit 516 (538) Mio. Euro auf hohem Niveau. Das Konzernergebnis blieb mit 203 (206) Mio. Euro nahezu konstant im Vergleich zu dem sehr guten Vorjahresquartal. „Wir sind mit kräftigem Wachstum ins neue Jahr gestartet. Die Zukäufe in Polen wirken sich positiv aus, zugleich können wir verstärkt Fortschritte bei der Neuausrichtung unseres Privatkundengeschäfts im Heimatmarkt verzeichnen. Darüber hinaus belegt das solide Ergebnis eindrucksvoll die Vorteile unserer Diversifikation. Auch wenn die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank die Rahmenbedingungen am Kapitalmarkt nicht verbessert, blickt Talanx zuversichtlich auf 2013. Mit einem Konzernergebnis von 203 Mio. Euro nach Steuern und Minderheiten im ersten Quartal sind wir auf gutem Weg, unsere Prognose von mehr als 650 Mio. Euro im Gesamtjahr zu erreichen. Wir bestätigen unseren Ausblick, der nach dem Geschäftsverlauf im Auftaktquartal noch robuster geworden ist“, erklärt Herbert K. Haas, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.

Talanx hat im ersten Quartal mehrere geänderte bzw. neue IFRS-Vorschriften angewandt. Diese sehen unter anderem Anpassungen der Vorjahreszahlen (aufgrund IAS 8) und wesentliche Änderungen im Hinblick auf die Erfassung und Bewertung des Aufwands für leistungsorientierte Pensionspläne (IAS 19) vor. Infolge der erstmaligen Anwendung wurde das Konzerneigenkapital mit 334 Mio. Euro belastet. Dennoch lag die Solvabilitätsquote des Konzerns per Quartalsende mit 222 (31. Dezember 2012: 225) Prozent praktisch unverändert deutlich über den gesetzlichen Anforderungen.

Mitte Februar emittierte Talanx darüber hinaus eine erstrangige unbesicherte Anleihe. Das Papier mit einem Volumen von 750 Mio. Euro wurde primär an institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland ausgegeben und war mehrfach überzeichnet. Der Mittelzufluss wurde vorrangig zur Ablösung bestehender Finanzierungen eingesetzt.

Geschäftsentwicklung des Konzerns
Alle vier Geschäftsbereiche konnten in den ersten drei Monaten 2013 ihr Geschäftsvolumen steigern. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 11 (währungsbereinigt: 12) Prozent auf 8,5 (7,6) Mrd. Euro. Neben organischem Wachstum in allen Segmenten trugen hierzu die Konsolidierung der TU-Europa-Gruppe sowie der Warta-Gesellschaften in Polen bei, die in den Zahlen des Vergleichsquartals 2012 noch nicht enthalten waren. Den stärksten Zuwachs verzeichnete folglich der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International mit einem Plus von 63 Prozent. Bereinigt um Zukäufe lag das konzernweite Prämienwachstum im ersten Quartal bei rund 7 Prozent. Die verdienten Nettoprämien erhöhten sich bei einem von 85,2 auf 85,8 Prozent angestiegenen Selbstbehalt um 15 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro.

Talanx profitierte in den ersten drei Monaten von einem deutlichen Rückgang der Belastung aus Großschäden. Diese sank um 75 Mio. Euro auf 13 Mio. Euro. In der Folge verbesserte sich die Schadenquote (Schaden/Unfall) im Konzern auf 68,8 (70,3) Prozent. In Verbindung mit einer konstanten Kostenquote reduzierte sich damit die kombinierte Schaden-/Kostenquote auf 95,0 (96,4) Prozent.

Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich um 9 Prozent auf 875 (961) Mio. Euro. Ausschlaggebend hierfür waren insbesondere der Wegfall von positiven Sondereffekten im Zusammenhang mit der Bewertung von Inflation Swaps und ModCo-Derivaten in der Schaden- und Personen-Rückversicherung sowie das Niedrigzinsumfeld. Der im ersten Quartal aus dem Verkauf der Swiss-Life-Aktien in Höhe von 22 Mio. Euro einfließende Veräußerungsgewinn, davon 16 Mio. Euro in das Kapitalanlageergebnis, konnte diese Effekte nicht kompensieren.

Das rückläufige Kapitalanlageergebnis führte im ersten Quartal trotz verbessertem versicherungstechnischen Ergebnis zu einem EBIT von 516 (538) Mio. Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern blieb mit 203 (206) Mio. Euro stabil auf dem Niveau des sehr guten Vorjahresquartals.

Geschäftsentwicklung der Geschäftsbereiche
Die Industrieversicherung steigerte im Auftaktquartal die gebuchten Bruttoprämien um 8 Prozent auf 1,7 (1,6) Mrd. Euro. Treiber dieser Entwicklung waren sowohl das Wachstum der ausländischen Gesellschaften als auch Marktverhärtungen und Sanierungserfolge im Inland. Der Bereich verzeichnete jedoch einen atypischen Schadenverlauf: Fielen im Vorjahresquartal vor allem Großschäden in Sparten mit hohem Rückversicherungsanteil an, konzentrierten sich in den ersten drei Monaten 2013 wesentliche Schäden auf die Sparten Transport und Haftpflicht, in denen der Industriebereich einen höheren Selbstbehalt fährt. Darüber hinaus belasteten Nachreservierungen bei HDI-Gerling in den Niederlanden das Ergebnis.

Vor diesem Hintergrund verringerte sich das versicherungstechnische Ergebnis der Industrieversicherung deutlich auf 2 (65) Mio. Euro. Bei einer leicht höheren Kostenquote stieg die kombinierte Schaden-/Kostenquote auf 99,4 (82,7) Prozent. Der Vorjahreswert war allerdings ungewöhnlich niedrig. Das Kapitalanlageergebnis lag mit 55 (58) Mio. Euro leicht unter Vorjahr. Das operative Ergebnis (EBIT) ging auf 33 (97) Mio. Euro zurück.

Die gebuchten Bruttoprämien in der Privat- und Firmenversicherung Deutschland stiegen im Zeitraum von Januar bis März um 4 Prozent auf 2,1 (2,0) Mrd. Euro. Dabei lagen die Einnahmen der Schaden-/Unfallversicherer auf Vorjahresniveau. Im Kraftfahrt-Geschäft führte die verstärkte Ausrichtung auf profitables Geschäft zu einem geringen Beitragsrückgang, der jedoch durch steigende Erlöse im Zuge von Marktanteilsgewinnen im Haftpflichtbereich kompensiert wurde. Die Lebensversicherer profitierten von höheren Einmalbeiträgen.

Das Neugeschäft in Deutschland – gemessen am Annual Premium Equivalent (APE) – entwickelte sich im Auftaktquartal mit 164 (181) Mio. Euro rückläufig. Hier schlug sich insbesondere die konsequente Ausrichtung der HDI Versicherung AG auf profitables Geschäft nieder. Dieser Effekt konnte durch den Anstieg des Neugeschäfts bei Lebensversicherungsprodukten um 10 Prozent auf 107 (97) Mio. Euro nicht vollständig kompensiert werden.

Das versicherungstechnische Ergebnis des Geschäftsbereichs verbesserte sich um 12 Prozent auf minus 0,3 Mrd. Euro. Hier spiegeln sich zum einen die anhaltenden Profitabilisierungsmaßnahmen im Sachversicherungsbereich bei der HDI Versicherung AG wider. Zudem profitierte der Geschäftsbereich von einem außerordentlichen Abwicklungsergebnis. In der Folge verbesserte sich die kombinierte Schaden-/Kostenquote deutlich auf 95,0 (105,3) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis, das im Wesentlichen von den Lebensversicherern des Bereichs geprägt ist, blieb mit 0,4 (0,4) Mrd. Euro annähernd unverändert.

Durch die Ertragsverbesserung erhöhte sich das EBIT kräftig auf 66 (38) Mio. Euro. Da der Prozess der Neuausrichtung in dem Geschäftsbereich noch andauert, ist nicht damit zu rechnen, dass sich die deutlichen Verbesserungen in den Folgequartalen in diesem Umfang fortschreiben lassen.

Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International setzte seine überaus dynamische Entwicklung im ersten Quartal 2013 fort und steigerte die gebuchten Bruttoprämien um knapp zwei Drittel auf 1,1 (0,6) Mrd. Euro. Einen maßgeblichen Beitrag zu diesem Anstieg leisteten die polnischen Versicherer TU Europa und TUiR Warta, die im Vorjahreszeitraum noch nicht im Konsolidierungskreis enthalten waren.

Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich deutlich auf 17 (-16) Mio. Euro, während die kombinierte Schaden-/Kostenquote des Segments auf 94,1 (100,3) Prozent sank. Grund hierfür sind zum einen die neu erworbenen Gesellschaften mit ihren niedrigeren kombinierten Schaden-/Kostenquoten. Zum anderen profitierte das Segment von Beitragserhöhungen im Kfz-Bereich sowie einer geringeren Anzahl von Fahrzeugdiebstählen insbesondere in Brasilien. Das Kapitalanlageergebnis lag mit 74 (76) Mio. Euro geringfügig unter dem Wert des Vorjahresquartals, welches durch realisierte Gewinne stark begünstigt war. Durch das kräftige Wachstum sowie die signifikante Verbesserung der kombinierten Schaden-/Kostenquote stieg das operative Ergebnis (EBIT) auf 66 (35) Mio. Euro.

Bei der Integration der 2012 übernommenen Gesellschaften befindet sich Talanx weiter voll im Plan. Zum 1. Januar 2013 wurde der mexika-nische Versicherer Metropolitana Compañía de Seguros S.A. de CV auf die HDI Seguros, S.A. de C.V. verschmolzen.

Die gebuchten Bruttoprämien in der Schaden-Rückversicherung legten um 4 Prozent (währungskursbereinigt ebenfalls 4 Prozent) auf 2,2 (2,1) Mrd. Euro zu. Das Segment profitierte im ersten Quartal von einer geringen Belastung aus Großschäden und verbesserte die kombinierte Schaden-/Kostenquote auf 94,0 (96,8) Prozent.

Die Schaden-Rückversicherung konnte das versicherungstechnische Ergebnis dementsprechend von 47 Mio. Euro auf 98 Mio. Euro mehr als verdoppeln. Allerdings lag das Kapitalanlageergebnis mit 195 (267) Mio. Euro im Wesentlichen aufgrund weggefallener Sondereinflüsse bei unrealisierten Gewinnen deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals. Das EBIT des Segments belief sich auf 266 (276) Mio. Euro.

Das Segment Personen-Rückversicherung steigerte die gebuchten Bruttoprämien um 12 Prozent (währungskursbereinigt 13 Prozent) auf 1,6 (1,4) Mrd. Euro. Positiv wirkte sich dabei unter anderem die Übernahme von drei Langlebigkeits-Portefeuilles in Großbritannien aus.

Das versicherungstechnische Ergebnis verminderte sich auf -82 (-50) Mio. Euro. Das Kapitalanlageergebnis lag trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds mit 162 Mio. (177) Mio. nur leicht unter dem Wert des Vorjahresquartals. Das EBIT belief sich nach den ersten drei Monaten auf 87 (117) Mio. Euro.

Ausblick
Talanx bekräftigt seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2013, der angesichts der guten Entwicklung im Auftaktquartal noch robuster geworden ist. Trotzeines anhaltend herausfordernden Marktumfelds erwartet Talanx auf Basis konstanter Wechselkurse ein Bruttoprämienwachstum von mindestens 4 Prozent. Die Kapitalanlagerendite sollte 2013 strukturell bei rund 3,5 Prozent liegen. Für das laufende Geschäftsjahr strebt der Konzern weiterhin ein Konzernergebnis nach Steuern von mehr als 650 Mio. Euro an. Daher erwartet der Konzern 2013 – trotz des Zuflusses an Eigenkapital aus dem Börsengang und des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes – eine Eigenkapitalrendite von über 9 Prozent.

Dieser Ausblick steht unter dem Vorbehalt, dass Großschäden im Rahmen der Erwartungen bleiben und dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten. Das Ziel, einen Anteil von 35 bis 45 Prozent vom IFRS-Konzernergebnis als Dividende auszuschütten, bleibt unverändert.

Eckdaten der Ergebnisrechnung Talanx-Konzern Q1 2013, konsolidiert (IFRS) (Vorjahreswerte rückwirkend angepasst aufgrund IAS 8)

in Mio. EUR
Q1 2013
Q1 2012
Veränderung
Gebuchte Bruttoprämien
8.458
7.605
11 %
Verdiente Nettoprämien
5.715
4.965
15 %
Kombinierte Schaden-/Kostenquote
der Schaden-Erst- und -Rückversicherung 1
Bereinigte kombinierte Schaden-/Kostenquote unter Berücksichtigung des Depotzinsergebnisses vor Eliminierung konzerninterner, segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
95,0 %
96,4 %
-1,4 %-Pkt.
Kapitalanlageergebnis
875
961
-9 %
Operatives Ergebnis (EBIT)
516
538
-4 %
Periodenergebnis (nach Finanzierungszinsen und Steuern)
341
352
-3 %
Konzernergebnis (nach Minderheitenanteilen)
203
206
-1 %
Eigenkapitalrendite 2
Konzernergebnis ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter zu durchschnittlichem Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
11,2 %
14,8 %
-3,6 %-Pkt.
  1. 1) Bereinigte kombinierte Schaden-/Kostenquote unter Berücksichtigung des Depotzinsergebnisses vor Eliminierung konzerninterner, segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
  2. 2) Konzernergebnis ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter zu durchschnittlichem Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

Haftungsausschluss

Diese Unternehmensmeldung enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf bestimmten Annahmen, Erwartungen und Ansichten des Managements der Talanx AG beruhen. Diese Aussagen unterliegen daher einer Reihe von bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereiches der Talanx AG stehen, beeinflusst die Geschäftsaktivitäten, die Geschäftsstrategie, die Ergebnisse, die Leistungen und die Erfolge der Talanx AG. Diese Faktoren bzw. ein Realisieren der Risiken und Ungewissheiten können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der Gesellschaft wesentlich von denjenigen Angaben abweichen, die in der zukunftsgerichteten Aussage ausdrücklich oder impliziert genannt worden sind. Die Talanx AG garantiert nicht, dass die den zukunftsgerichteten Aussagen zugrundeliegenden Annahmen frei von Irrtümern sind, und übernimmt dementsprechend keinerlei Gewähr für den Eintritt der zukunftsgerichteten Aussagen. Die Talanx AG übernimmt ferner keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.