„Unsere fokussierte Strategie zahlt sich weiter aus. Wir erzielen starkes und profitables Wachstum – organisch und anorganisch", sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Trotz höherer Großschäden im zweiten Quartal haben wir Puffer für die Hurrikan-Saison im dritten Quartal, die laut Expertenprognosen außergewöhnlich stark werden soll. Deshalb sind wir für das Jahr 2024 sehr zuversichtlich, unser Ergebnisziel von mehr als 1,7 Mrd. EUR deutlich zu übertreffen und werden unsere Prognose nach dem dritten Quartal überprüfen.“
Das versicherungstechnische Ergebnis wuchs um 43 Prozent auf 2,3 (1,6) Mrd. EUR und profitierte davon, dass Großschadenleistungen innerhalb des periodenanteiligen Budgets blieben. Im ersten halben Jahr beliefen sich die Leistungen für Großschäden auf 750 (820) Mio. EUR. Dabei entstanden Man-made-Großschäden in Höhe von 202 (245) Mio. EUR; Großschadenleistungen für Naturkatastrophen beliefen sich auf 547 (575) Mio. EUR. Der größte Einzelschaden in der Gruppe war das von Starkregen verursachte Hochwasser in Süddeutschland im Frühsommer mit 174 Mio. EUR. Weitere Großschäden waren unter anderem die Flut in Brasilien mit 101 Mio. EUR und die Unruhen in Neukaledonien mit 82 Mio. EUR. Die zu erwartenden Belastungen durch den Brückeneinsturz in Baltimore im ersten Quartal sind komfortabel durch das verbleibende Großschadenbudget abgedeckt. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 91,2 (93,7) Prozent. Hierin enthalten ist das in vollständiger Höhe gebuchte periodenanteilige Großschadenbudget in Höhe von 1,1 Mrd. EUR.
Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten blieb stabil bei 784 (760) Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 28 Prozent auf 2,5 (2,0) Mrd. EUR. Das Halbjahres-Konzernergebnis steigerte sich um 32 Prozent auf 1.090 (827) Mio. EUR. Die Solvency-2-Quote lag zum 30. Juni 2024 bei 218 Prozent (31. März 2024: 217 Prozent).
Industrieversicherung: Starkes profitables Wachstum
Der Geschäftsbereich Industrieversicherung erzielte ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Versicherungsumsatz steigerte sich im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent (währungskursbereinigt ebenfalls um 14 Prozent) auf 4,8 (4,2) Mrd. EUR. Getrieben wurde diese positive Entwicklung vor allem durch Wachstum beim Neugeschäft und inflationsbedingte Preisanpassungen in der Sach-, Haftpflicht- und Specialty-Versicherung. Das versicherungstechnische Ergebnis stieg um 47 Prozent auf 429 (292) Mio. EUR und profitierte von einer verbesserten Schadenquote bei Frequenzschäden. Die Großschadenleistungen beliefen sich auf 128 (134) Mio. EUR und unterschritten das in vollständiger Höhe gebuchte, periodenanteilige Budget um 86 Mio. EUR deutlich. Die Schaden-Kostenquote verbesserte sich auf 91,1 (93,1) Prozent. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten erhöhte sich aufgrund eines gestiegenen Anlagevolumens und höheren laufenden Zinserträgen auf 68 (49) Mio. EUR. Das operative Ergebnis steigerte sich auf 305 (190) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis wuchs auf 223 (151) Mio. EUR.
Privat- und Firmenversicherung International: Umsatz und Ergebnis deutlich gewachsen
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International steigerte Umsatz und Ergebnis ebenfalls deutlich. Der Versicherungsumsatz stieg im ersten halben Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49 Prozent (währungskursbereinigt um 58 Prozent) auf 4,6 (3,1) Mrd. EUR. Diese positive Entwicklung resultiert sowohl aus organischem Wachstum (währungskursbereinigt um 19 Prozent) als auch aus der erstmaligen Berücksichtigung der akquirierten Liberty-Gesellschaften in Lateinamerika. Entsprechend verdoppelte sich der Versicherungsumsatz in Lateinamerika auf 2,3 (1,1) Mrd. EUR. Die Region ist damit für 50 Prozent des Umsatzes des Geschäftsbereichs verantwortlich. Die anderen 50 Prozent stammen aus Europa. Hier wuchs der Versicherungsumsatz nach sechs Monaten um 15 Prozent auf 2,3 (2,0) Mrd. EUR. Getrieben wurde diese positive Entwicklung vor allem durch die Kfz-, Gebäude- und Lebensversicherung in Polen.
Das versicherungstechnische Ergebnis des Geschäftsbereichs verdoppelte sich auf 385 (185) Mio. EUR. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 92,4 (95,4) Prozent, insbesondere aufgrund der akquirierten Liberty-Gesellschaften sowie operativen Verbesserungen im Kfz-Geschäft der chilenischen HDI Seguros. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten stieg auf 200 (157) Mio. EUR. Zurückzuführen ist das Wachstum vor allem auf die hinzugekommenen Liberty-Gesellschaften sowie auf gestiegene Volumina und höhere Zinsniveaus in der Türkei. Das operative Ergebnis erhöhte sich trotz Integrationskosten für die neuen Gesellschaften in Lateinamerika auf 424 (249) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis steigerte sich auf 224 (141) Mio. EUR.
Aufgrund der positiven Entwicklung hat der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International die Prognose für die Eigenkapitalrendite im Gesamtjahr 2024 auf mehr als 10 Prozent erhöht (bisher mehr als 8,5 Prozent).
Privat- und Firmenversicherung Deutschland: Beide Segmente mit Umsatzwachstum
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland steigerte im ersten Halbjahr den Versicherungsumsatz moderat um 4 Prozent auf 1,8 (1,7) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis lag aufgrund von gestiegenen Großschadenleistungen bei 145 (179) Mio. EUR, das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten bei 36 (70) Mio. EUR. Das operative Ergebnis betrug vor diesem Hintergrund 144 (150) Mio. EUR und der Beitrag zum Konzernergebnis 82 (88) Mio. EUR.
Segment Schaden/Unfallversicherung: Alle Sparten tragen zum Umsatzwachstum bei
Im Segment Schaden/Unfallversicherung stieg der Versicherungsumsatz im ersten Halbjahr leicht um 4 Prozent auf 896 (861) Mio. EUR. Alle Sparten trugen zum Umsatzwachstum bei. Das versicherungstechnische Ergebnis ging auf 3 (34) Mio. EUR zurück und wurde von gestiegenen Schadenleistungen in der Kraftfahrtversicherung sowie dem von Starkregen verursachten Hochwasser in Süddeutschland, mit 22 Mio. EUR die höchste Großschadenleistung des Segments, geprägt. Dadurch erhöhte sich die Schaden-/Kostenquote auf 99,7 (96,1) Prozent. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten belief sich (aufgrund von höheren Aufwendungen durch die Aufzinsung der Schadenreserven) auf 31 (40) Mio. EUR, das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 16 (39) Mio. EUR.
Segment Lebensversicherung: Umsatz und operatives Ergebnis gesteigert
Im Segment Lebensversicherung wuchs der Versicherungsumsatz vor allem aufgrund des profitablen Neugeschäfts in der Altersvorsorge sowie der Arbeitslosenversicherung im Bancassurance-Bereich um 4 Prozent auf 898 (861) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis blieb mit 142 (145) Mio. EUR stabil, das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten lag bei 6 (30) Mio. EUR. Das operative Ergebnis profitierte von höheren Zinserträgen auf Bankeinlagen sowie positiven Wechselkurseffekten in der Kapitalanlage und legte um 15 Prozent auf 128 (111) Mio. EUR zu.
Rückversicherung: Beitrag zum Konzernergebnis wächst zweistellig
Der Geschäftsbereich Rückversicherung steigerte den Versicherungsumsatz im ersten halben Jahr 2024 um 5 Prozent (währungskursbereinigt um 6 Prozent) auf 12,9 (12,3) Mrd. EUR, geprägt von der positiven Umsatzentwicklung in der Schaden-Rückversicherung. Das versicherungstechnische Ergebnis steigerte sich um 31 Prozent auf 1,4 (1,1) Mrd. EUR, das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten blieb mit 528 (524) Mio. EUR stabil. Das operative Ergebnis verzeichnete ein Plus von 23 Prozent und stieg auf 1,7 (1,4) Mrd. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis erhöhte sich entsprechend um 21 Prozent auf 585 (484) Mio. EUR.
Im Segment Schaden-Rückversicherung stieg der Versicherungsumsatz nach sechs Monaten um 9 Prozent (währungskursbereinigt um 10 Prozent) auf 9,1 (8,4) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis wuchs deshalb deutlich um 61 Prozent auf 963 (598) Mio. EUR. Die Leistungen für Großschäden beliefen sich im ersten Halbjahr auf 567 (607) Mio. EUR und lagen damit innerhalb des periodenanteilig veranschlagten Budgets von 801 Mio. EUR. Der größte Einzelschaden des Segments war das von Starkregen verursachte Hochwasser in Süddeutschland mit 120 Mio. EUR. Weitere Großschäden waren die Unruhen im französischen Überseegebiet Neukaledonien mit 82 Mio. EUR, das Hochwasser nach heftigen Regenfällen in Dubai und weiteren Regionen der Vereinigten Arabischen Emirate mit 82 Mio. EUR sowie Überschwemmungen nach Starkregen in Brasilien mit 47 Mio. EUR. Der größte Einzelschaden des ersten Quartals, der Einsturz der Brücke in Baltimore, kann weiterhin noch nicht konkret beziffert werden, wird aber komfortabel im Rahmen des Großschadenbudgets liegen. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 87,8 (91,7) Prozent und lag damit unterhalb der Erwartungen von weniger als 89 Prozent für das Gesamtjahr. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten stieg um 11 Prozent auf 396 (357) Mio. EUR, das operative Ergebnis (EBIT) legte um 39 Prozent auf 1.173 (841) Mio. EUR zu.
Im Segment Personen-Rückversicherung ging der Versicherungsumsatz zum Halbjahr erwartungsgemäß leicht zurück auf 3,8 (3,9) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug 448 (481) Mio. EUR und ist damit auf Kurs, das Jahresziel von mehr als 850 Mio. EUR zu erreichen. Positiv wirkte sich hier die weiterhin hohe Nachfrage im Financial-Solutions-Geschäft aus. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten belief sich auf 131 (167) Mio. EUR, sodass das operative Ergebnis (EBIT) bei 497 (521) Mio. EUR lag.
Ausblick: Ziele bestätigt, aber steigende Zuversicht
Die Talanx Gruppe bestätigt ihr Ergebnisziel von mehr als 1,7 Mrd. EUR für 2024, und ist weiterhin sehr zuversichtlich, das angestrebte Konzernergebnis deutlich zu übertreffen. Ebenfalls bestätigt die Gruppe ihr Ziel, eine Eigenkapitalrendite von mehr als 15 Prozent zu erzielen.
Nach der Hurrikan-Saison im dritten Quartal wird die Talanx Gruppe ihre Jahresprognose überprüfen. Neue Mittelfrist-Ziele stellt sie am 11. Dezember 2024 im Rahmen des Capital Markets Day vor.
Die Ziele für das Geschäftsjahr 2024 stehen wie gewohnt unter dem Vorbehalt, dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und Großschäden innerhalb der Erwartungen bleiben. Die aktuelle geopolitische und makroökonomische Situation ist ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor.
in Mrd. EUR | 30.06.2024 | 31.12.2023 |
---|---|---|
Immaterielle Vermögenswerte | 2,4 | 2,4 |
Vermögenswerte aus ausgestellten Versicherungsverträgen | 1,0 | 1,0 |
Vermögenswerte aus gehaltenen Rückversicherungsverträgen | 7,5 | 7,1 |
Kapitalanlagen für eigenes Risiko | 138,8 | 135,4 |
Sonstige Aktiva | 24,3 | 23,4 |
Summe der Aktiva | 174,0 | 169,3 |
Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | 11,0 | 10,4 |
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital | 6,6 | 6,3 |
Summe Eigenkapital | 17,6 | 16,8 |
Verbindlichkeiten aus ausgestellten Versicherungsverträgen (versicherungstechnische Rückstellungen) | 133,5 | 130,3 |
Verbindlichkeiten aus gehaltenen Rückversicherungsverträgen | 0,6 | 0,7 |
Sonstige Passiva | 22,3 | 21,5 |
Summe der Passiva | 174,0 | 169,3 |
Vertragliche Netto-Servicemarge (CSM) | 12,4 | 10,7 |
in Mio. EUR | 6M 2024 | 6M 2023 | Veränderung |
---|---|---|---|
Versicherungsumsatz | 23.606 | 20.862 | 13 % |
Versicherungstechnisches Ergebnis | 2.320 | 1.627 | 43 % |
Versicherungstechnisches Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten | 784 | 760 | 3 % |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 2.515 | 1.957 | 28 % |
Konzernergebnis (ohne Anteile nicht beherrschender Aktionäre der Talanx AG) | 1.090 | 827 | 32 % |
Eigenkapitalrendite 1 | 20,3 % | 18,5 % | +1,8 %-pkt. |
Schaden- / Kostenquote (nur Schaden/ Unfallversicherung) (netto/brutto) 2 | 91,2 % | 93,7 % | -2,5 %-pkt. |
Vollständige Unterlagen zum Zwischenbericht 2024
Haftungsausschluss
Diese Unternehmensmeldung enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf bestimmten Annahmen, Erwartungen und Ansichten des Managements der Talanx AG beruhen. Diese Aussagen unterliegen daher einer Reihe von bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereiches der Talanx AG stehen, beeinflusst die Geschäftsaktivitäten, die Geschäftsstrategie, die Ergebnisse, die Leistungen und die Erfolge der Talanx AG. Diese Faktoren bzw. ein Realisieren der Risiken und Ungewissheiten können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der Gesellschaft wesentlich von denjenigen Angaben abweichen, die in der zukunftsgerichteten Aussage ausdrücklich oder impliziert genannt worden sind. Die Talanx AG garantiert nicht, dass die den zukunftsgerichteten Aussagen zugrundeliegenden Annahmen frei von Irrtümern sind, und übernimmt dementsprechend keinerlei Gewähr für den Eintritt der zukunftsgerichteten Aussagen. Die Talanx AG übernimmt ferner keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.