Konzernthemen

Dr. Jan Wicke im Porträt: Zurück zu den Wurzeln

Finanzen oder Versicherung? Diese Entscheidung ist Jan Wicke schon früher schwergefallen. Am liebsten Finanzen UND Versicherung – so lautet seine Antwort darauf. Nach sechs Jahren als Vorstandsvorsitzender für HDI Deutschland fügt sich das nun: Wicke wird neuer Finanzvorstand der Talanx.

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Für Jan Wicke steht ein Umzug im Kopf an. Vom Geschäftsbereichsvorstand zum Finanzvorstand. Seit 2014 hat Wicke als Vorstandschef von HDI Deutschland das Privat- und Firmenkundengeschäft der Talanx Gruppe verantwortet. Am 1. September löst der 51-Jährige Dr. Immo Querner als Finanzvorstand ab.

Der Schritt wurde intern gut geplant und gründlich vorbereitet. Wichtig war für den Aufsichtsrat, einen Nachfolger für den langjährigen CFO aus den eigenen Reihen zu finden. Einerseits, um Kontinuität zu wahren, gerade in Zeiten der Corona-Pandemie. Andererseits, um im Sinne des Zusammenrückens die Verzahnung zwischen dem Finanzressort und den Geschäftsbereichen weiter zu stärken.

Unter diesen beiden Prämissen führte eine Tangente direkt zu Jan Wicke. Er steckt tief im operativen Deutschland-Geschäft der Talanx Gruppe und ist für die Kernmarke HDI verantwortlich. Mit großem Erfolg hat er den Geschäftsbereich durch das Effizienzprogramm KuRS tatsächlich auf Kurs gebracht. Er hat das Lebensversicherungsgeschäft profitabel gemacht und kleine und mittelständische Unternehmen in der Sachversicherung für die HDI Group begeistert. Das Ziel, ein operatives Ergebnis von 240 Mio. EUR im Jahr 2021 zu erzielen, war - vor Corona - schon nahezu erreicht. Gleichzeitig hat er als IT-Chef für die Erstversicherung in Deutschland die digitale Transformation der Talanx vorangetrieben und dafür gesorgt, dass das monströse Alt-System BS 2000 ohne Verwerfungen durch leistungsfähigere und zeitgemäße IT-Lösungen ersetzt werden konnte.

Wicke lebt den Talanx Purpose

Wicke hat Tatkraft gezeigt und Chancen ergriffen, war Motivator und Lenker, hat Teams und Abteilungen Spirit vermittelt und die Freiheiten gegeben, damit sie Ziele gemeinsam vorantreiben und erfolgreich zu Ende bringen können. „Together we take care of the unexpected and foster entrepreneurship“ – diesen Satz, der den Purpose des Talanx Konzerns formuliert, lebt Wicke durch und durch.

„Wie wichtig Teamgeist ist, erleben wir in der Corona-Krise Tag für Tag. Und ich bin begeistert, wie wir bei der Talanx dieses Together leben“, sagt Jan Wicke. „Mehr denn je bin ich davon überzeugt, dass ein Unternehmen nur dann erfolgreich bestehen kann, wenn jeder Einzelne seine Fähigkeiten einbringen kann und die gesamte Mannschaft bereichert.“

Faible für Kapitalmarkt- und Risikothemen

Der in Köln aufgewachsene Manager hat nach eigenen Worten selbst davon profitiert, dass er in starken und kreativen Teams arbeiten konnte: „Ich wäre heute beruflich nicht da, wo ich bin, wenn ich nicht immer wieder ausgezeichnete KollegInnen und MitarbeiterInnen gehabt hätte.“ Ursprünglich wollte Wicke nach seinem Wirtschaftsstudium in Bamberg dem Universitätsbetrieb treu bleiben. Doch dann ließ sich die Promotion verbinden mit einer Anstellung in der Wertpapier Vermögensverwaltung der DZ Bank – am Ende war Wicke für die Lehre verloren. Und für die Versicherungsbranche gewonnen.

Zunächst wurde er Referent des Vorstandsvorsitzenden der damaligen DBV-Winterthur. Zwei Jahre später übernahm er die Leitung des Bereiches Betriebswirtschaft und Controlling. Wicke war in seinem Lieblingsfach, dem Finanzbereich angekommen - und das ausgerechnet zu einer für Finanzleute eher ungemütlichen Zeit. Denn schon zeichnete sich das Platzen der sogenannten Dotcom-Blase ab, jenem Aktien-Crash vieler junger Technologieunternehmen, die von den Investoren an den Börsen hochgejubelt wurden und dann reihenweise kollabierten. „In dieser Zeit habe ich eine Risikopolitik durchgesetzt, die dafür gesorgt hat, dass das Unternehmen nur so viel Risiko nehmen konnte, wie es im Falle einer großen Krise alleine verkraften konnte“, erinnert sich Wicke. Dem Vorstand hat’s gefallen. 2003, gerade mal sechs Jahre nach seinem Einstieg bei dem Versicherer, arrivierte er mit 34 Jahren zum Vorstand.

Immer tiefer führte sein Weg danach ins Finanz-Metier. Erst bei der DBV-Winterthur, 2007 dann bei W&W als Finanzvorstand und Chief Risk Officer. Und so ist sein designierter Wechsel ins Finanzressort der Talanx ein Back to the roots, die Rückkehr zu den ursprünglichen Wurzeln. Wicke: „Ich habe ein Faible für Kapitalmarkt- und Risikothemen. Und ich freue mich auch auf die internationale Bandbreite dieser Thematik.“

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